Ostthailand:
Tauchen und PADI Tauchmeister-Ausbildung auf der Schildkröten-Insel
Heute
wäre der 1. Tag unserer Dive- Master- Ausbildung auf
Koh Tao.
Aber MArtin ist krank, hat Fieber, fröstelt, wirkt jämmerlich.
In der
vergangenen Nacht hat er stundenlang phantasiert – zum Beispiel von dem
Mann, der sein Grundstück vergraben hat?!
Obwohl er liebend gerne tauchen würde, ist er so schlapp, dass er den
ganzen
Tag mit Husten, Schnupfen und Fieber über 39°C im Bett verbringt.
Joe leistet ihm Gesellschaft.
Ach ja, Du kennst ihn ja noch nicht:
Wir haben nämlich unverhofft "Zuwachs" bekommen, sind zu einer
Art Kleinfamilie geworden.
Als einer der unzähligen räudigen Hunde ohne
Herrchen hier hat uns Joe letze Woche adoptiert. Dank
unserer Tollwut-
Impfung haben wir das auch relativ bedenkenlos zulassen können.
In unser Herz hatte sich Joe schon auf Grund
seiner Jämmerlichkeit eingeschlichen: Abgenagter Hundeschwanz,
zerfetztes Schlappohr, fast völlig fehlendes Fell wegen Würmern und
Flöhen und
einer Krankheit, die auf Englisch „Mange“ und auf Deutsch "Räude"
heißt und tierischen Juckreiz hervorrufen muss: Ständig musste Joe
sich kratzen und sogar am Schlafen hat ihn das Jucken gehindert.
Bereits nach wenigen Tagen Fürsorge, Streicheleinheiten, gelegentlicher
Futtergabe, Verandaschlafplatz und einer Antihelminthikaspritze wird
sein
Fell nun zunehmend glänzender und wächst nach. Sein halb abgebissenes
Ohr heilt langsam und er entwickelt sich zu einer richtig tollen und
treuen Promenadenmischung.
Nachts hält
Joe auf unserem Balkon Wache.
Dienstag,
13.06.00/57. Weltreise-Tag:
Während der vergangenen 10 Tage auf Koh Tao waren wir wirklich sehr und fast
rund um die Uhr
mit Tauchen beschäftigt:
Nahezu täglich haben wir während er verschiedensten Tauchkurse assistiert,
Fun Dives geführt, unsere Unterwasser-Fertigkeiten
zu Demonstrationszwecken im Rahmen von Skill- Circuits trainiert und
jede
mögliche der sich bis zu 5 x täglich bietenden Gelegenheiten zum Tauchen
genutzt, um möglichst viel an Tauchpraxis und -erfahrung zu sammeln.
Die straffe Organisation bei Ban's Tauchschule wird uns langsam zur Routine:
Morgens
werden meist die tieferen, weiter von Koh Tao entfernt liegenden Dive-Sites
wie Chumporn, Southwest, Green Rock,
Hin Daeng oder Hin
PeeWee angesteuert.
So bleibt uns an Bord des Tauchschiffs meist auch Zeit für einen Kaffee
oder Tee mit Keks, während die Tauchmeister Micha, Michelle, Naomi und
Fin abwechselnd allgemeines Bootsbriefing für die „Neuen“ abhalten müssen.
Im Bootsbriefing werden Verhaltensregeln im
Hinblick auf den Umgang mit dem Equipment, Essen und Trinken, der Toilette
(bitte nicht bei Stillstand des Bootes,
da der Abfluss unmittelbar vor dem Einstieg der Taucher liegt), und der
privaten Kapitänskabine (die gleichzeitig Schlafzimmer ist) verkündet.
Die plane Fläche am Bug thailändischer Schiffe ist Buddhas Platz.
Auf ihr
zu sitzen oder mit dem Fuß darauf zu deuten ein Sakrileg, das mit Bootsverweis
geahndet wird...
Abends ist meistens Lernen, Unterricht oder Examenschreiben angesagt,
obwohl wir natürlich auch oft mitfeiern.
Dies insbesondere dann, wenn gerade ein von uns betreuter Open Water
oder Advanced Kurs abgeschließt, was bei der Größe von
Ban’s
natürlich
fast täglich passiert.
Außerdem hat
sich die Gruppe der DMTs (Dive- Master- Trainees) vergrößert: Thailand
ist ein beliebter Ort um Tauchen zu lernen: Billig, gute Sicht, warmes
Wasser und billige Preise. Koh Tao ist Thailands "größte
Tauchschule", und viele Jugendliche nutzen ihren Urlaub in Thailand,
um auf Koh Tao Tauchen zu lernen.
Inzwischen haben unsere
sozialen Kontakte hier auf Koh Tao an Zahl, Intensität und Häufigkeit
zugenommen.
Das Schreiben des Tagebuches muss somit etwas in den Hintergrund treten,
schließlich wollen wir selbst auch noch etwas von unserer Reise mitbekommen.
Heute Abend z.B. ist MArtin Diskjockey an der Ostküste
von Koh Tao in der gemütlichsten
Stranddisco von
Sairee- Beach, der VENUSBar.
Beginn gegen 19, Schluss gegen 2 Uhr.
Aufgefallen war uns die Kneipe nicht nur durch ihr ungewöhnliches Ambiente
mit Schwarzlicht und fluoreszierenden Neonfarben.
Auch die kunstvollen
Vorankündigungen
ihrer DJs, die ausgefallen abwechslungsreiche Musik (im Gegensatz
zu dem sonst
auf Thailändischen Touristen-Inseln vorherrschenden Techno- Sound) und
die große
Leinwand, auf
der wir bereits mehrfach Unterwasser-Videos gesehen haben, gefielen
uns gut.
Die Resonanz auf MArtins erste Betätigung als Diskjokey ist sehr
positiv - erkenntlich an den vielen erfüllten Musikwünschen, dem
positiven Feed- Back und der Besucherzahl, die heute
Abend in die VENUSBar kommt.
Lediglich das Ende ist tragisch:
Gegen 2 Uhr morgens kommt es zwischen
mehreren an- bzw. völlig betrunkenen Engländern zu einem Handgemenge.
Obwohl ihr die Angst im Nacken sitzt, versucht Astrid zusammen mit der
einzigen Frau der Gruppe zu schlichten.
Dabei müssen sie aufpassen, nicht
ebenfalls in die Rangelei hineingezogen und unsanft herumgeschubst zu
werden.
Als der Konflikt eskaliert, stürzt die junge Freundin des Hauptagitators
schwer zu Boden und zieht sich dabei eine dislozierte Fraktur des rechten
Knöchels zu. Offensichtlich ist sie dank ihres
Alkoholpegels aber so
betäubt, dass sie weder Schmerzen spürt, noch die Schwere ihrer Verletzung
realisiert.
Fiona ist mehr besorgt um ihren Freund, der sturzbetrunken eine Schlägerei
zur Rettung seiner und ihrer Ehre anzetteln möchte.
Mit grotesk verdrehtem Fuß im Halbdunkel am Boden liegend, wehrt Fiona
zunächst
jegliche Hilfe ab und versucht, alleine aufzustehen um ihrem Freund zu
Hilfe
zu kommen, was allerdings nur zu einem weiteren Sturz führt.
Nach und nach kommen nun die letzten noch anwesenden Gäste aus allen Ecken
der großflächigen Strandbar und die allgemeine Aufmerksamkeit wendet sich
der jungen Fiona zu.
Bestimmt 3-4 der Anwesenden sind „medical trained“ und sagen ihren PADI
Standardspruch aus dem Erste- Hilfe- Kurs auf: „I’m medical trained – I
can help you“.
Am lautesten verschafft sich eine Instruktor- Anwärterin aus dem IDC Kurs
Gehör.
Entsprechend der PADI- Hierarchie hat sie jetzt das Sagen. Dennoch
gibt es bezüglich des weiteren Vorgehens nahezu 10 verschiedene Meinungen.
Astrid hat es aufgegeben, sich Gehör zu verschaffen.
MArtin ist inzwischen
auch auf die Situation aufmerksam geworden, kommt aus dem DJ- Häuschen und
versucht nun seinerseits, seine Vorstellungen bezüglich der weiteren Therapie
durchzusetzen.
Zunächst ist er ruhig, dann aber, als auch auf ihn keiner hören will und
insbesondere von den paramedizinisch versierten Personen angezweifelt
wird, dass wir wohl die fundiertere medizinische Ausbildung haben, zunehmend
ärgerlich.
Ein weiteres Mal eskaliert die Situation.
Das Kompetenzgerangel spaltet
die Anwesenden in zwei Lager, das der lautstark diskutierenden Betrunkenen
und einer klarköpfigen Minderheit.
Die Diskussion wird heftiger, lauter
und besagte Instruktorin beginnt mit einem der Männer eine nicht nur verbale
Auseinandersetzung, im Verlauf derer sie so gestoßen wird, dass sie über
den gebrochenen Knöchel der am Boden liegenden Fiona stolpert.
Deren Schmerzensschrei
geht aber völlig in dem allgemeinen Gebrülle unter.
MArtin war zwischenzeitlich unbemerkt von der Bildfläche verschwunden und
kommt jetzt mit einer Taschenlampe, einem schnell zurecht gesägten Bambusstab
und mehreren Mullbinden zurück.
Im Schein der Taschenlampe schienen wir
provisorisch den Fuß, während rundherum noch immer lautstark gestritten
wird.
Da kommt das vom Barbesitzer Mickey organisierte Koh Tao-Taxi
an und ohne weiter auf den Protest der Restlichen einzugehen, haken
wir Fiona
zu dritt unter und verfrachten die willenlose, vor sich hin jammernde Frau
auf das Pick- Up.
Ihr immer noch vor sich hin fluchender Freund folgt nolens volens; er hätte
es vorgezogen, den vermeintlich Verantwortlichen erst noch eine handfeste
Lektion zu erteilen.
Auf Koh Tao gibt es weder ein Krankenhaus noch einen niedergelassenen Arzt.
Das Taxi hält vor der geschlossenen Pharmazie einer Krankenschwester.
Nach zweimaligem Klingeln öffnet uns eine verschlafene aber sehr hilfsbereite
Krankenschwester die Tür zu ihrem Behandlungsraum.
Auf seiner Liege kann
nun endlich eine genauere Untersuchung und adäquatere Versorgung
des Fußes erfolgen.
Dann begleiten wir das Pärchen auf drei Beinen mühsamen bis in ihr Apartment.
Beide sind unverrückbar davon überzeugt, morgen zur Vollmondparty
nach Koh Pha Ngan fahren zu können.
Des Diskutierens müde schlagen wir ihnen nur vor, die
Entscheidung zwischen dem Krankenhaus auf Koh Samui und der Fullmoon- Party
auf den morgigen Tag zu verschieben. Um fünf Uhr kommen wir schließlich
ins Bett – der Morningdive um 7:45 wird wohl ohne uns stattfinden...
Übrigens bekommen wir wenige Tage später die Nachricht, dass Fiona sich
tatsächlich auf Koh Samui hat operieren lassen müssen und einige Tage darauf
die Heimreise nach England angetreten hat.
Freitag, 16.06.00/60. Weltreise-Tag:
Während der morgendlichen Bootsfahrt scheint
eine besonders lockere Stimmung mit freudiger Erwartung unter den ca.
25 Tauchern
an Bord des Tauchboots zu herrschen.
Gestern ist in der Nähe bei Chumporn ein
Whaleshark gesehen worden. Walhaie sind die größten Fische
der Welt. Einem dieser friedvollen plankton- und kleintierfressenden
Riesen unter Wasser
zu begegnen ist der Traum eines jeden Tauchers. Auch MArtin, der in den
vergangenen 30 Jahren so ziemlich überall auf der Welt getaucht ist,
hat noch keinen zu Gesicht bekommen.
Die ruhigen Gewässer um Koh Tao sind aber auch den Walhaien bekannt, die
der Schildkröteninsel deswegen gerne mal Besuche abstatten.
Die Sonne
brennt bereits am frühen
Morgen, so dass sich die meisten Taucher nach der Vorbereitung des Equipments
auf
dem Sonnendeck,
dem Bug
oder
an
den sonnenbeschienen Seiten des Bootes niederlassen.
Die Sonnenbrillen dienen heute im
Gegensatz zu anderen, deutlich trüberen Tagen, wo sie bei den meisten eher
die Folgen des THC- oder Alkoholkonsums der vergangenen Nacht
verdecken
sollen, vor allem ihrem eigentlichen Zweck.
Small- talk über den vorherigen Partyabend in einer der vielen Kneipen
von Koh Tao, Scherze und Besprechung der Tauchprofile, selbst für einen
gemütlichen
Kaffee oder Tee mit den an Bord immer vorhandenen Biscuits bleibt ausreichend
Zeit
auf dem 40minütigen
Weg nach Chumporn. Insbesondere Tiefenbesessene schätzen
diesen Tauchplatz, weil man hier über 40 Meter tief abtauchen kann.
Häufig
findet sich bei 24 - 28 Metern jedoch eine „Thermocline“, unterhalb derer
es trüber, dunkel und spürbar kälter wird.
Als Boots- Divemaster Micha ankündigt: „10 minutes left to the divesite“,
weicht die entspannte Plauderlaune einer geschäftigen Betriebsamkeit:
Anlegen
der Gewichtsgurte, ins BCD mit anhängendem Tank schlüpfen, Schnallen schließen,
die zuvor bespuckte Maske um den Hals ziehen.
Mit den Flossen in der Hand gehen wir gleich nach Buddy- Check und Anlegen
des Bootes an der Boje an einen der beiden seitlichen Ausstiege
und stürzen uns ins Big Blue.
Noch bevor der letzte Taucher im Wasser ist, hören wir von allen Richtungen
den Schrei: „Whaleshark!“.
Da an der Oberfläche nichts zu sehen ist, versucht
jeder so schnell wie möglich abzutauchen. Überall sprudelt
das Wasser nur so von erregt ausgeatmeten Bubbles.
Während
einige Taucher schon weiter unten sind, befinden wir uns erst in etwa
12 Metern Tiefe, als wir
30 Meter schräg über uns einen großen Schatten erkennen können.
Trotz seiner
Körpergröße hätten wir ihn auch leicht „übersehen“ können, wenn wir
nicht, vorgewarnt, nach oben geblickt hätten.
Lautlos und majestätisch, mit zeitlupenartigem Schlag der Schwanzflosse
zieht der etwa 5 Meter große Fisch über uns hinweg.
Unschwer können wir erkennen, dass es sich bei diesem Riesen um ein noch
sehr junges Tier handeln muss.
Abgesehen davon, dass Whalesharks bis zu
15 Metern groß werden können, ist seine hellgraue, an Seite und Rücken
mit weißen Punkten versehene Haut noch ganz makellos und auch der Kopf
hat etwas Kindliches.
Er dreht eine Runde um das Boot... überall im Wasser zappeln Taucher, deuten
in seine Richtung und machen die
charakterisierende Handbewegung, indem sie die Handkante daumenseitig
zur
Stirn führen.
Als ein Taucher ganz in seiner Nähe vorwitzig seinen Arm ausstreckt, um
den Walhai zu streicheln, zieht sich dieser fast ohne wahrnehmbare Bewegung
seiner Schwanzflosse schnell zurück und verschwindet aus unserer Sichtweite.
Etliche der vorher sorgsam ausgearbeiteten Tauchprofile sind damit natürlich
zum Teufel, ebenso unseres, obwohl wir noch bis zur Thermocline auf 22 Meter
runter gehen können.
Nach etwa 30 Minuten Tauchgang sind wir bereits wieder auf 5 Meter Tiefe.
In der Hoffnung, unser erstes Whaleshark- Baby noch einmal zu sehen, dehnen
wir beide den eigentlich 5minütigen Sicherheitsstop in 5 Metern Tiefe
auf 15 Minuten aus... und werden
belohnt: Der Baby-Walhai kommt tatsächlich noch einmal zurück, obwohl
inzwischen 4 weitere Tauchboote an der Dive- Site ankern und knapp
100 Taucher im Wasser wuseln.
Diesmal „sitzen wir in der ersten Reihe“, keine 3 Meter schwebt der Brocken
schräg über uns.
Gegen das Sonnenlicht wirken Taucher und Whaleshark wie
dunkle Silhouetten. Derweitaus
größere Walhai wird von einer ganzen Schar länglicher Pilotfische
begleitet, die sich mit ihrem platten Hinterkopf an seinem massigen Leib
festgesaugt
haben.
Auch andere Fische scheinen ihren großen Artgenossen zu umkreisen, das Ganze
erinnert irgendwie an einen lautlosen Jahrmarkt.
Ein beglückendes, sehr friedvolles Erlebnis.
Wir denken erst ans Auftauchen, nachdem „unser Baby“ majestätisch langsam
außer Sichtweite geschwebt ist.
Die funkelnde Wasseroberfläche lässt die Intensität der Sonne erahnen...
An der Oberfläche sind zig andere Taucher und tragen, wie Instruktor Anthony
es in seinen Kursen prophezeit hat, ein „big smile“ im Gesicht.
An Bord gibt es nur ein Thema.
Die wenigen Taucher, die den Whaleshark verpasst
haben sind enttäuscht oder platzen vor Neid.
Die Stimmung ist ausgelassen und übermütig. Eine Masseneuphorie
mit dem Gefühl
der Wärme und Verbundenheit herrscht. Mehr noch als nach anderen Tauchgängen
auf Koh Tao.
Sogar die frisch aufgeschnittenen Ananasscheiben, die nach jedem Tauchgang
bereitstehen, schmecken heute noch süßer und saftiger als sonst.
Samstag,
17.06.00/60. Weltreise-Tag:
Ohne Wecker werden wir gegen 7 Uhr wach.
Aufstehen, Michelle Bescheid sagen, dass
wir mit zum Tauchen gehen, Tasche packen, von Phi Chai 2 Kompanden erbitten
und... es bleibt noch Zeit für ein Superfrühstück.
MArtin kauft Thunfisch in Dosen, was die Hunde hier über alles lieben.
Mit ihm überlistet er den „Gelben" (einen halbtoten Freund von Joe,
der uns seit seiner Verwundung ebenfalls adoptiert
hat) ,das Antibiotikum gegen die böse Infektion seiner Schrotschusswunde
unbemerkt zu verschlingen.
Viele Bewohner von Koh Tao sind bewaffnet und nicht
immer zimperlich.
Jetzt halten zwei Hunde auf unserer kleinen Veranda Wache.
Bereits gestern ist es „kühl“ geworden, der Himmel ist grau, uns fröstelt.
Genau das richtige Wetter zum Tauchen!
Als wir alle den Pick- up besteigen, regnet es in Strömen.
Glücklich,
wer ein Regencape hat...oder nur mit Badezeug bekleidet ist getreu dem
bereits bekannten Motto "Je nasser, desto weniger Kleidung".
Ca. 16 Leute, beladen mit dem gesamten Equipment und einigen Nitrox- Tanks
sowie Biscuits, Ananas und Wasser klettern am
immer noch im Bau befindlichen Pier in einem halsbrecherischen Parcours
über Bretterbrücken, Brüstungen und Decks von 4 Booten hinweg zu Ban's
Tauchboot (vgl. Fotogalerie)
Obwohl wieder Chumporn, ist heute kein Whaleshark zu sehen - es scheint,
als habe er die Gegend um Koh Tao vorläufig verlassen. Da wir alleine
tauchen, üben
wir uns in Navigation und Orientierung.
Unter Wasser bemerken wir den Regen nur indirekt anhand der relativ schlechten
Sicht. Aber im gegenwärtigen Stadium unserer Tauchleidenschaft und unseres
Dive- Master- Trainee- Programms tut das der Begeisterung keinen Abbruch.
Gelegentlich begegnet uns einer unserer Tauchfreunde.
Wir erkennen
sie inzwischen auch aus der Ferne an ihren charakteristisch- individuellen
Tauchstilen:
Adrian lässt sich mit nur minimalen Körperbewegungen langsam
mit der Strömung durchs Wasser treiben, er erinnert uns immer an einen
schwebenden Buddha.
Ganz anders Kerry, der unter Wasser keine Herausforderung auslässt und
- zum Teufel mit dem Tauchprofil - sehr aktiv durch jede Höhle taucht,
jeden Swim- Thru durchschwimmt, jedes Loch beäugt und am liebsten neugierig
jeden Stein umdrehen würde, um zu erforschen, was sich darunter wohl verbergen
mag. MArtin liebt es, mit ihm zu tauchen.
Barbaras Tauchstil zeichnet sich hingegen durch
verlässliche Besonnenheit und sicherheitsbewusstes Einhalten des zuvor
geplanten Tauchprofils aus.
Michelle kennt sich im Wasser um Koh Tao besser aus
als an Land und kündigt
vor jedem Tauchgang an, welche Fische sie
der Gruppe zeigen wird und schwimmt dann mit unglaublich hoher Trefferrate
auf sie zu.
Max ist im Gegensatz zu den Vorgenannten Tiefenbesessen,
im Tiefenrausch fühlt er sich am wohlsten und hört am liebsten nicht
eher mit Tauchen auf, bis er nicht Druckgruppe Z erreicht hat. Er ist
ein unglaublich kurzweiliger
„Big Time Spender“, allein seine Geschichte im halbseidenen könnte ein
ganzes Buch füllen...
Zur Feier des Tages gehen wir heute erstmals ins europäische Feinschmeckerlokal
Sutep essen. Es ist seit wenigen Monaten die erste kulinarische
Adresse auf Koh Tao. Die ganze Blase der DMTs ist dort, ebenso Ronan
und Jued.
Jeremy, Engländer und Wirt behauptet, Astrids Namen und ihr Geburtsdatum
anhand ihrer Augenfarbe erkennen zu können und spendiert ihr einen Cocktail.
Wir essen unser erstes Steak - Nein unser erstes richtiges Stück Fleisch
seit mehr als zwei Monaten, wenn man mal von Hühnchen absieht!
Und was für ein Steak das ist!
Zart, medium bzw. well-done, mit einer
mittelscharfen Pfeffersauce und Pommes.
Wir kauen es ähnlich andächtig
wie Cypher im Film MATRIX.
Ein Genuss, nach dem es insbesondere MArtin öfters gelüstet hat.
Wir beschließen wieder hierher zu kommen und weitere 200 Baht in
neuseeländisches Rind zu investieren, wenn MArtins Backgammon- Bilanz
gegen Peter entsprechend positiv ausfallen sollte.
Durch tägliches Tauchen und trotz köstlicher thailändische
Küche
haben wir beide auf Koh Tao überschüssiges Gewicht verloren.
Unser Unterhautfett wird dünner, wir werden zierlicher und die Muskeln
treten deutlicher hervor.
Gute Voraussetzungen für den morgigen Unterwasser- Stresstest,
der das Ende unserer Ausbildung zu Tauchmeistern markieren wird...
Schon mal gesucht?
Probier's mal!
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Schon mal probiert?
Such mal!
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Update:
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