(...Fortsetzung)
Beim trinbegonischen Hafenzoll geht alles sehr schnell. Wir
brauchen unser Reisegepäck nicht zu öffnen, verlieren
keine Zeit wegen des sonst
häufigen "
Guck
mal diese Ausrüstung!"- Effekt, der Zollbeamten
in der Karibik bewundernd- neugierig macht, wenn sie
erstmal einen Blick in unseren
Utitliy-Beutel geworfen
haben.
Am Hafenausgang
von Port Of Spain wartet bereits Segelkapitän Heijm darauf,
uns in Empfang zu nehmen.
Zu viert
gehen wir zur
Hafenbehörde
von Port of Spain, um auch die Immigrationsbelange für den Zwei-Inselstaat
Trinidad & Tobago rasch zu erledigen (
Immigrationsbestimmungen
Tobago & Trinidad, Immigrationsbesonderheiten für Boots-Tramper
im
Kreuzfahrtalmanach
für Globetrotter).
Doch dafür hätte Heijm einen Antrag bei dem für
ihn zuständigen Hafenamt in Chaguaramas
stellen müssen.
"Die Behörde in Chaguaramas ist für die private,
die Administration
in Port Of Spain für die gewerbliche Schifffahrt, Fähren,
Frachter und Kreuzfahrtschiffe zuständig.

Genau
so, wie es im jährlich erscheinenden Boaters'
Directory von Trinidad &Tobago (und
hier)
beschrieben steht",
klärt uns der diensthabende Immigrationsoffizier auf.
Wer von einem gewerblichen
Schiff wie der
INKOGNITO auf ein
privates
Schiff wechselt, braucht folglich die Formulare beider Ämter!
Glücklicherweise
steht Heijms Auto direkt um die Ecke und in der Mittagsglut
fahren wir zunächst durch Port Of Spain und anschließend
auf der Küstenstraße zum 20km nordwestlich liegenden

Chaguaramas,
um den fehlenden Immigrationsantrag zu besorgen.
Unterwegs zieht uns die
Atmosphäre
Trinidads erstmals in ihren
Bann.
Auf den Straßen Trinidads pulsiert nicht nur während
des berühmten
trinbegonischen
Karnevals pralles Leben.
Neben vereinzelten großen Einkaufszentren,
eines sogar mit Kinocenter, reihen sich Einzelhandelsgeschäfte, meist
Billigläden
mit Haushaltswaren, Kleidung und Stoffen an noch mehr Bars, Kneipen und kleine
Imbissbuden.
Der internationale Einfluss der vergangenen Jahrhunderte lässt sich nicht
verbergen und die Luft vermischt sich mit den Düften günstiger chinesischer,
indischer, kreolischer, afrikanischer, oder englischer
Restaurants.
"
Der (Links-)

Verkehr
auf Trinidad hat in den letzten Jahren unglaublich zugenommen - kein Wunder
bei dem billigen Benzinpreis von 2,80 TT$ pro Liter!",
erklärt
Heijm
(int.
Währungsumrechner).
"Leider hat sich die unberechenbare Fahrweise der Trinis überhaupt
nicht dem vermehrten Verkehrsaufkommen angepasst; die fahren
immer noch wie die

Verrückten, halten pötzlich für einen Schwatz
an oder überholen
in den unübersichtlichsten
Kurven" wettert
er...
Wie zum Beweis, wie perfekt er sich bereits an die chaotische trinbegonische
Fahrweise angepasst hat, schlenkt Heijm sein Auto ohne Blinker
schwungvoll zum gegenseitigen Bürgersteig
der stark befahrenen Küstenstraße, direkt neben einen Eisstand.
Bei

derzeit 36°C floriert das Geschäft der mit Handkarren auf den
Gehwegen stehenden Eishändler.
Ohne einen Fuß aus
dem Auto zu setzen wird er quer durch's Auto wie bei einem Drive-In von einer
hübschen
Trinbegonierin durch das herabgelassene Fenster bedient. 2 TT$ (ca. 25 Eurocent)
verlangt
sie für
eine Tennisball große
Kugel Speiseeis.
Die Lebensmittelpreise
auf Trinidad sind sehr gering (etwa 1/3 der in Deutschland gewohnten), auf
Tobago sind die Lebenshaltungskosten etwas höher.
Die Eisverkäuferin kennt
Heijm bereits und ein paar zusätzliche für Heijm wertlose Münzen sorgen dafür,
dass
es auch so
bleibt.
Bevor sie die Chance haben, im affenheißen Windzug von
vier offenen Autofenstern zu schmelzen, verschwinden drei bunte Eiskugeln
in Heijms stattlichem
Körper, während er einhändig,
aber richtigseitig
weiter
Richtung
Chaguaramas
steuert.
Als wir

schließlich
in Chaguaramas ankommen, dauert das Ausfüllen
und Stempeln der Immigrationsantragsformulare nur wenige
Minuten.
Im Eiltempo

kurven
wir zurück
nach Port Of Spain, wo die Bediensteten der Einwanderungsbehörde jedoch
mittlerweile das Wochenende begehen.
Nach Entrichtung einer "overtime fee" von 135,- TT$ (=21,50 US$)
werden wir dennoch bedient, was Frachterkapitän Rudolph endlich seiner
Verantwortung für uns enthebt.
Mit frischen Einreisestempel
in unseren Reisepässen und drei neuen Eiskugeln in Heijms Bauch fahren wir
dann ein weiteres Mal zur Hafenbehörde
in Chaguaramas, wo wir die Stempel für
das Einchecken auf Heijms Boot und eine Aufenthaltsgenehmigung
für Trinidad über 3 Monate erhalten.
Bevor wir uns nun endlich
auf den