Weltreise-Workshop Telekommunikation |
|
|||||||||||||||||||||||
Förder-Links:
Bitte mit rechter Maustaste bookmarken! Globi-Hot Offers: Bis 30%Rabatt Weltweit gratis Bargeld vom Zinskonto Weltreise-Shop |
||||||||||||||||||||||||
noch in Nimbin, New South Wales, Australien|
<--
Nimbin 1 | New South Wales Karte |
Reiselinks Australien | Jerrapark
--> |
|
|
|
Ganz
New South Wales ?
(Danke für den Text Frank & Tim!)
|
Donnerstag,
18.01.01 /278. Weltreise-Tag:
Ein
Gewitter
braut sich zusammen. Dicke Wolken ziehen seit dem Mittag am
Himmel
auf. Seit Tagen ist es schwül- heiß und alles wartet auf die mit dem Regen
verbundene Abkühlung.
Der "gemeine Nimbin- Moskito" ist in Scharen unterwegs
(und viel zu wenige verhängen sich in den eigentlich omnipräsenten Spinnennetzen).
Seine Aggressivität, die bei steigenden Temperaturen zunimmt, ist, wie
der
Name schon sagt: gemein! Die Charakteristik von Stich und Heilung ähnelt
eher den Sandfliegen in Südostasien. Dabei entpuppt
er sich als eine Spur hinterhältiger.
Dank seiner Größe nahezu unsichtbar (deswegen auch das Ersatz- Foto) stürzt
er sich auf die sensibelsten Stellen:
Zehen, Fußsohlen und Fingermittelgelenke sind bevorzugte Erfrischungsstätten.
Unsere sind bereits von unangenehm juckenden Stichen, die sich zu flüssigkeitsgefüllten
Pusteln entwickeln, gezeichnet. Wellenförmig schwillt der Juckreiz an
und ab, bis die Selbstbeherrschung versagt, ein kurzes
Kratzen
das Bläschen öffnet... und kurzzeitig Erleichterung verschafft. Mit jedem
weiteren Kratzen beginnt es aus dem Wundkrater zu bluten. Infektionen
führen häufig zu den uns aus Asien bereits bekannten, schwer abheilenden
sog. tropischen Ulcera. Demgegenüber scheint die größere Schwester des
Moskitos, die “simple Nimbin- Mücke” das Spiel mit dem Feuer zu
lieben. Aus unerfindlichen Gründen schwirrt sie mit dumm- dreister Langsamkeit
vor allem im Gesichtsfeld herum. Mehr als eine läßt
ohne
Henkersmahlzeit ihr Leben. Ihre rotfarbene juckende Papeln hinterlassenden
Stiche haben nach unseren Erfahrungen eher den untergeordneten Wert einer
kurzfristigen Belästigung.
Die Blättertrauben der "old gum trees" schütteln sich im Wind, der langsam an Stärke zunimmt. Auf einmal ändert das Tageslicht seine Farbe ins dunkelgrau-blau... mit einem Stich Lila. Von Ferne registrieren wir leises Donnergrollen. Als das Unwetter losbricht, sitzen wir gemütlich bei Shirleys Vanillapastrie und einem Glas Orangensaft auf der trockenen Veranda der Grey Gum Lodge und schauen den Regenbögen zu.
|
Samsatg,
20.01.01 /280. Weltreise-Tag:
Wir besuchen
das Nimbin
Museum ,
in dem jede Menge Trödel die Cannabis- assoziierte Geschichte Nimbins
dokumentiert.
Der Link dorthin zeigt mehr, als wir hier erklären könnten.
Bei einem frisch gepressten Orangensaft
in
der Museumsbar erfahren wir, dass Cannabis auch in Australiens Politik
eine, wenn auch untergeordnete Rolle spielte: 1974
habe die Labour Party nach 23- jähriger Opposition die Regierungszeit
der Konservativen
mit
dem Slogan "It's time" beendet. 3 Jahre später wollte eine neu
gegründete Marijuana Party mit "It's time to light up"
politisch aktiv werden. Gute Erleuchtung, aber schlechtes Timing: Wegen
Versäumnis der Anmeldefrist sei die Partei nicht mehr zur Wahl zugelassen
worden.
Mit "It's time to turn" seien daher wieder die Konservativen
an die Regierung gekommen.
Sonntag
21.01.01 /281. Weltreise-Tag:
Auf
den Philippinen tritt heute Präsident Estrada zurück. Wir sind seltsam
berührt, denn noch vor einem Monat haben wir einen Teil dieser Entwicklung
hautnah miterlebt und gerade gestern unser (dennoch unpolitisches)
Manila-
Tagebuch hoch geladen.
Sonntag
28.01.01/ 288. Weltreise-Tag:
“Nicht ohne meinen Psion”
könnte man die letzte
Woche
überschreiben. Sie war
von
regnerischem Wetter, interessanten Gesprächen auf der großen Grey- Gum-
Veranda und intensiv- kreativ- produktiven Computersessions gekennzeichnet,
wie das (nicht konstruierte) Bild von Astrid beweist.
Heute ist der erste regenfreie Tag und wir fahren mit Shirley, Dennis
und Michelle Richtung Lismore zum Bangalow- Market. Stilgerecht
“Hippie de Luxe” tuckern wir im Käfer- Cabrio auf schmal asphaltierten
Landstraßen durch die sanften, (teilweise ur-) bewaldeten Täler der Rainbow
Region. Auch andere in der Rainbow Region
abgehaltene
Sonntagsmärkte, (Tipp: der Channon Market) sind wegen ihres
Volksfest- Charakters, ihres ländlichen Charmes und
des
von der Hippiekultur durchdrungenen Warenangebotes eine überregionale
Attraktion und locken über die Landesgrenzen hinaus viele Besucher an.
Der Aufbau dieser Sonntagsmärkte ist prinzipiell gleich: Rund um ein grasbewachsenes
eingekoppeltes Rondell sind unter Baumriesen in bunter Vielfalt Verkaufsstände
und -Zelte
aufgebaut. Innerhalb
des Rondells spielt eine Band und Kinder reiten auf Pferden oder Kamelen.
Wir drehen zwei volle Runden, bleiben an einigen Ständen hängen,
quatschen
uns fest und können uns gar nicht satt sehen an dem farbenprächtigen Angebot
aus Flower- Power- Klamotten, handgearbeiteten Spiegeln, Hüten, Naturseifen,
Bio- Lebensmitteln und anderen Hippiebedarfswaren. Gierig saugen wir die
friedfertige
Atmosphäre auf. Zwischendur ch tanzen wir.
Als Shirley bei Marktschluss um 15 Uhr nach Hause will beschließen wir,
noch da zu bleiben und später nach Hause zu trampen. Jim vom Food For
Life- Essstand
krönt
unseren Markttag, indem er uns die unverkauften Reste seines ausgezeichneten
indischen Essens zur Endverwertung überlässt.
In dem verwitterten Kleinbus eines 56jährigen Surfers trampen wir umgeben
von Radkappen,
Werkzeugen
und Altpapier auf roten Kunstledersitzen zurück. Die Stoßdämpfer der Rostlaube
sind nur noch Makulatur, die herausgerissenen Verankerungen der Sicherheitsgurte
machen die australische Anschnallpflicht zur Farce und das Beifahrerfenster
ist auch schon längst Geschichte. Hauptsache, der Sound stimmt und der
geflickte Dachständer kann das Surfboard noch halten. Wir finden’s cool
und das positive Lebensgefühl authentisch. Thanks for the lift, Gregg
- and ävägudwiegänd !
Donnerstag 01.02.01/291. Weltreise-Tag:
Unaufhörlich wie aus Kübeln hat es die letzten Tage geregnet
und Nimbin ist
von
der Außenwelt abgeschnitten.
Es seien die Ausläufer eines Taifuns, auf den sich ein Mini- Zyklon mit
130 Stundenkilometern Windgeschwindigkeit oben draufgesetzt habe.
War gestern lediglich Sydney "down under", sind es heute weite
Regionen von NSW .
Der Verkehr des Pacific- Highway ist zunächst auf
eine
Fahrbahn reduziert, später komplett gesperrt.
Einige Orte sind bereits evakuiert, für andere, wie der 30 km entfernt
liegenden Kreisstadt des Regenbogen- Gebietes - Lismore - werden
entsprechende Vorbereitungen getroffen.
Wenn der durch das Städtchen führende Wilson- Fluss das örtliche Postamt
erreicht, soll ganz Lismore gesperrt werden...
Aktuelle Wasserstände werden in immer kürzeren Abständen als Untertitel
laufender
Fernsehsendungen eingeblendet.
Auch in der Drogistenscheune
geht es nass her:
Huckle, Finn und Berry sind bereits seit 2 Tagen von der Außenwelt isoliert
und quer durch ihr Wohnzimmer plätschert ein kleines Rinnsal. In ihrer
Not haben sie ein Loch in die Holzwand der Scheune geschlagen, damit das
Wasser ablaufen kann.
Das sonst
mehrere hundert Meter entfernte Bächlein hat sich
in einen reissenden Strom verwandelt, der jetzt bedrohlich 30m vor der
Haustür vorbeifließt.
Die zuführende Lehm- Schotter- Straße ist durch den Regen und die panisch
vor dem Wasser flüchtenden Kühe in einen einzigen kniehohen morastigen
Sumpf verwandelt worden. Unbegehbar und erst recht unbefahrbar.
Zum Glück geht das Telefon noch...
Diese Tage nimmt auch der erste Aquabus
(eine australische Erfindung) seine von nun an
tägliche
Fahrt an Land und zu Wasser auf. - Allerdings nicht im Katastrophengebiet.
Es gibt noch weitere "nationale Katastrophengebiete". Während
NSW im Regen ertrinkt, fallen in der Gegend um Port Lincoln (ca. 250km
östlich von Adelaide ) quadratkilometerweise Bäume, Pflanzen, Tiere und
Häuser der Brunst eines Buschfeuers zum Opfer.
Gutes Timing des Petro-Oligopols: Angesichts herrenlos davonschwimmender
Autos bleibt die heutige Benzinpreiserhöhung weitgehend unbeachtet.
Montag
05.02.01/295. Weltreise-Tag:
Wir ziehen in das größere Apartment im Grey Gum um und weihen
unsere
kleine
ZweizimmerkühlschrankbadTV- Wohnung mit einem Brunch im Wintergarten ein.
Über die sonnenbeschienene Terrasse des Nachbarzimmers schlängelt sich
eine schwarz- braune Schlange Richtung Schlafzimmereingang... An den
Seiten
geht ihre dunkle Schuppung schachbrettartig in eine rötliche Bauchfärbung
über. Es ist eine der tagaktiven red- bellied black snake, eine
der häufigsten und
giftigsten
Schlangen im Südosten Australiens.
Vorsichtig tritt Terry mit seinem derben Schuh auf den nach seinem anderen
Schuh schnappenden Schlangenkopf. Mit Daumen und Zeigefinger packt er
das Reptil direkt hinter den Kiefergelenken und hält sie uns ein paar
Sekunden vor die Camera. Nach dem Foto entlässt er sie - fürsorglich
auf der gegenüberliegenden Strassenseite- wieder in die Freiheit.
Was
tun bei Schlangenbissen
in Australien?
Dienstag
06.02.01/296. Weltreise-Tag:
“Habt ihr Euch denn auch
andere
Unterkünfte in Nimbin
angesehen?”
hören wir unsere Leser im Geiste fragen. Ja, das haben wir. Allerdings
nicht alle. Was wir jedoch gesehen haben, konnte weder im Preis- Leistungsverhältnis
noch zwischenmenschlich mit der Grey Gum Lodge konkurrieren. Deshalb
fällt
dieses Kapitel für das kleine Nimbin recht kurz aus. Sollte jemand andere
Erfahrungen machen, wären wir für eine entsprechende Notiz im WRF
dankbar.
Das Thema der heutigen Nachrichten
auf
allen
Kanälen und zu allen Zeiten ist die Trennung des Traumpaares der 90er
Jahre: Tom Cruise und Australierin Nicole Kidman. Die gesamte Riege von
Nachrichtensprechern und Showmastern scheint schockiert. Ein Quell für
Vermutungen, Spekulationen, und Reportagen.
Mittwoch 07.02.01/297. Weltreise-Tag:
Ein junges Pärchen gibt uns einen Lift
zum Hanging
Rock Falls.
Das ist ein
pittoresker
Felsteich mit natürlichem Wasserfall mitten im Wald, ca. 20 km von Nimbin
entfernt.
Wie Tarzan kann man sich hier an einer Liane hängend von 10m Höhe ins
erfrischende Nass stürzen oder hinter den Wasserfall schwimmen.
In diesem wildromantischen Setting treffen wir auf Wolfgang und seinen
Wwoofer Bill.
(Was ein WWOOFER
ist,
erklären wir im nächsten Kapitel.)
Ehemals Museumsdirektor im Ruhrgebiet, hat “Magic” Wolfgang inzwischen
eine Lebensaufgabe
im
Urwald der Regenbogenregion gefunden.
Das Zusammentreffen mit ihm wird uns bald ins Radio und in noch engeren
Kontakt mit der Natur New South Wales bringen, etliche Computerprobleme
aufwerfen & lösen sowie unseren schon nicht mehr vorhandenen Weltreise-
Zeitplan ein weiteres Mal nachhaltig verändern.
Aber davon ahnen wir im Moment natürlich noch nichts und geben uns verzückt
dem unwirklich wirkenden Ambiente mit Wasserrauschen und Bills Flötenspiel
hin.
|
Warst Du da / Willst Du hin? | Gästebuch | Weltreiseforum | Links & Updates dazu | |
Have you been / will you go there? | Guestbook | Worldtrip-Forum | Links & Updates |
worldtrip.de fördern? |
Update: