Weltreise-Zwischenstopp
in Deutschland: Wohnen unter'm Dach
Weil
wir unser eigenes Haus
vor Antritt unserer Weltreise
 verkauft
hatten, wohnen wir derzeit provisorisch bei Muttern unter'm Dach.
Das ist besonders uncool,
weil dort Glasfaserkabel- bedingt kein breitbandiger Internetzugang
installierbar ist.
Aber  wir wollen ja unsere Weltreise komplettieren, sobald organisatorisch
das Gröbste erledigt ist und rechnen nur mit "höchstens
6-8 Monaten" in Deutschland.
Wie im Urlaub fühlen wir uns, wenn wir
Häuser und Wohnungen urlaubender Freunde hüten können.
Besonderer
Dank geht diesbezüglich an Juliane und Paul, die uns
ihr himmlisches "Jagdschlösschen" im
Taunus überließen.
Auch
Freund Tino spendiert uns in Urlauben sein tolles Appartment
mit den vielen exotischen Souvenirs seiner zahlreichen Fernreisen.
Vielen Dank, Tino !
Neben einer
tollen
Aussicht
auf den Rhein bei
Mainz
bietet es zudem einen DSL-
Anschluss
mit
Flatrate, den wir demnächst für längst
fällige Umbauarbeiten
und die Umstrukturierung von weltreisend.de nutzen wollen.
Wünschenswert
wäre u.a. eine bessere Übersichtlichkeit, die aufgrund des eher
zufälligen
Verlaufes unserer Weltreise jedoch nicht leicht realisierbar scheint.
Anregungen,
Tipps und Hilfen dazu sind uns weiterhin jederzeit willkommen!
Außer etlichen Wiedersehensfeiern (Astrid hat auch ihren
zweijährigen
Neffen erstmals gesehen), stehen nun jede Menge organisatorische Belange
und die Befriedigung
des abartig nimmersatten deutschen Bürokratie- Molochs auf dem Plan.
Um sie hatte sich während unserer zweieinhalb jähriger
Abwesenheit MArtins Vater gekümmert - eine überaus
wertvolle Hilfe, die uns bei Fortsetzung unserer
Weltreise bitter fehlen wird.
Weil Nachrichten aus Deutschland auf Tonga ebenso rar sind
wie umgekehrt, haben wir in den ersten Wochen erstmal gierig
die in Deutschland verfügbare
Informationsflut aufgesogen und besurft.
Aus fast dreijähriger Distanz verglichen, scheint sich in Deutschland
Einiges verändert zu haben, erleben wir unser Heimatland fast wie Ausland.
Gleich am Flughafen Frankfurt hielten
wir z.B. erstmals Euros - wie eine Fremdwährung - in der Hand und wunderten uns, noch stets instinktiv
in
DM umrechnend, wie teuer hier alles geworden ist.
Ohne ins Detail gehen zu wollen, erscheint uns das allgemeine Lebensgefühl und
die Stimmung in Deutschland derzeit verdüstert, strebsame Effektivität,
konsum- und leistungsorientierte Angepasstheit eher verstärkt zu sein.
Vom viel zitierten "Klagen auf hohem Niveau" haben wir in Gesprächen
nichts gemerkt.
Eher hat uns oft eine klaglose Duldsamkeit
trotz erschöpfender Dauervollbelastung und bürokratischer Zerwaltung
imponiert.
Gerade aus dem "Königreich
Kava" zurück kehrend, erleben wir das Leben in Deutschland momentan wie von einem
unbarmherzig schnellen Zeittakt diktiert und unnatürlich beschleunigt.
Etwa so, als beträte man unerwartet ein getuntes Personenförderband
auf einem Flughafen oder als sei man Teil des Rolltreppen- Gewusels in Coppolas
Kultfilm [Koyaanisqatsi]...
Unglaublich viel hat sich zwischenzeitlich im Internet getan:
Bei unserer Abreise gab es nur wenige private Reiseseiten und worldtrip.de
war die einzige Webseite mit Live-Berichterstattung von unterwegs.
(Update 2006: Inzwischen würde man "Reise-Blog" sagen, aber das Wort "Blog" existierte 2002 noch nicht.)
Heute tummeln
sich ungeheuer viele, wunderschön und professionell gestylte Reiseberichte
im Netz und Dutzende von Reise- Portalen mühen sich, diese riesige,
zumeist kommerziell motivierte Informationsflut zu bündeln (siehe
Weltreise-Links für Reisende in jeder Lage).
Natürlich haben
auch wir uns in den Reisejahren verändert...
Derzeit fühlen
wir uns hier noch immer ein wenig wie Beobachter
von einem anderen Stern.
Erstmals erleben wir z.B. die Schönheit des Rheintals zwischen Bingen
und Koblenz nicht als Anrainer, sondern mit ferntouristischen Entdeckeraugen.
Selbst stinknormale Currywurstbuden erstrahlen uns in surrealistischem
Licht und mächtige Steinbauten wie der Mainzer Dom flößen uns nach Jahre langem Leben in einstöckigen Holzhütten und maximal 3-geschössigen Gebäuden in der Hauptstadt großen Respekt ein.
Als besonders bereicherndeErfahrung empfinden wir unsere gesteigerte Genussfähigkeit und Dankbarkeit für manche, hier (und früher auch von uns) für selbstverständlich gehaltenen zivilisatorische Errungenschaften, z.B. kulinarische.
Weil Curry Würste und Big Macs als Beispiele dafür zu profan (aber dennoch treffend) sind, seien hier die lecker gekräuterten sauren Peperoni und die kleinen roten, mit Schafskäse gefüllten Paprikazipfel vom Mainzer Samstagsmarkt genannt, die Tino sich und uns wochenends geleistet hat.
Nie werden wir vergessen,wie inbrünstig wir die ersten Bissen genossen, wie langsam wir sie auf der Zunge haben zergehen lassen, wiesich Geist und Körper in Gesamtheit auf diese lang vermisste Zungensensorik,dieses orale Feuerwerk konzentriert und reduziert haben.
Obwohl wir beide beileibe keine Jünger des Feingeschmacks sind:
Essen als abwechslungsreichen Genuss zu erleben statt als Überlebensroutine in der Fisch-mit-Reis-Monotonie mancher asiatischer Inseln oder der Fisch-mit-Wurzeln-Eintöne auf Tonga, bereichert die Lebensqualität ungemein - und zwischen der weisen tonganischen Überlebensregel "eat whatever whenever you can" und einer Ernährung aus reich befüllten Supermarktregalen liegen nicht nur geografisch Welten.

Trotz Vollbeschäftigung unterwegs (vgl. unser
Arbeitsalltag auf Tonga) sind wir demin Deutschland üblichen (Arbeits-)
Alltag doch gründlich entrückt gewesen.
DasWort "ver-rückt" hat ebenfalls eine neue, auf uns zutreffende
sinnbildliche Bedeutung gewonnen. Subjektiv erleben wir unsere "Ver-rücktheit" als Privileg und große
Bereicherung.
Manchem bleibt dieser positiv empfundene Aspekt jedoch obskur
und suspekt.
Tino hält uns mit Blick auf unsere Wohnsituation gar für "verlottert" und
spricht damit Luise aus
voller Seele...
Zwei Monate
nach Rückkehr haben wir uns einer tropenärztlichen Untersuchung unterzogen.
Eine Vorsichtsmaßnahme, die wir jedem zurückkommenden Langzeit-
Tropenreisendenauch bei Symptomfreiheit empfehlen.
Unterwegs hatten wir gesundheitlich ja keinerlei Probleme und auch
bei Rückkehr
war bei uns keine Gesundheitsbeeinträchtigung nachweisbar.
Auch der nach Wiederkehr wochenlang anhaltende Durchfall (haben wir unterwegs
nie gehabt!) war, ebenso wie ein unangenehm säuerlicher Körpergeruch,
den wir wechselseitigan
uns feststellen, wohl nur auf die Umstellung auf mitteleuropäische
Ernährung
zurück zu führen.
Von Japanern hatten wir unterwegs bereits gehört, dass mitteleuropäischen Körpern
häufig ein milchsäuerlicher Geruch anhaftet, der dem hohen Anteil
von Milchprodukten in ihrer Ernährung zugeschrieben wird.
Innerhalb weniger Wochen haben unsere auf Tonga noch mageren Körper hier
6 Kg an Gewicht zugelegt, dafür wachsen Haare und Nägel deutlich
langsamer als unterwegs.
Astrid littwochenlang unter Fußschmerzen, als sie ihre durch Barfußgang
natürlich verbreiterten Füße
wieder in angeblich komfortable ("breitere gibt es nicht") Straßenschuhe
zwängen musste.
Die tollen körpereigenen Ledersohlen, unser Stolz auf Foiata,
sind Vergangenheit, unsere Fußsohlen waren nach 4 Monaten Deutschland wieder hornhäutig und "zivilisatorisch verweichlicht".
Noch immerhaben
wir nicht alle unsere Bekannten hier besuchen können und auch zu
den innigsten Freunden ist Kontakt zwar intensiv, aber selten.
Zu sehr absorbieren uns die trauerhäusliche Situation, die Nachbereitung
der bisherigen Reise, die Pflege der Webseite und die unterwegs etablierten
Kontakte.
Zudem planen wir den nächsten Abschnitt unserer Weltreise, der uns in
wenigen Monaten nach Mittel- und Südamerika führen
soll.
Die Vorbereitungendazu wollen wir demnächst hier dokumentieren und so
anderen Travelern (möglichst auch in gegenseitigem Austausch im Weltreiseforum)
verfügbar machen.
Allerdings werden
wir bei unserer Weltreisefortsetzung wie bisher sehr viel dem Zufall, besser dem "Flow" überlassen und reisend ganz auf unsere Improvisationserprobtheit
bauen. Gemäß dem Motto: "Wege sind, wo man durchkommt..."
Astrid hat keine Schwierigkeit gehabt,
sofort nach Weltreiserückkehr vorübergehend
eine neue Arbeitsstelle zu finden und rackert derzeit in der Onkologie.
MArtin arbeitet derweil weiter an der website.
Sie wurde über Reisefan Ralph
um das komfortable Weltreiseforum bereichert,
das von Olli (www.incoweb.de)
selbstlos gesponsort wurde.
Beiden gebührt herzlicher Dank - wir freuen
uns sehr über diesen weiteren in
unserem Wunschzettel!
Fehlt
nur noch ein Logo, um das phpbb zu ersetzen...
Gleichzeitig versucht MArtin, sich autodidaktisch tiefere
Computer- Webveröffentlichungs-
und Filmschnittkenntnisse anzueignen
und die Highlights seiner CD- Sammlung ins mp3- Format zu konvertieren.
Wie
Letzteres funktioniert und andere Tipps zu Musik auf Reisen findest
Du bereits im Kapitel Musik auf Reisen...
Die Sichtung der unterwegs gedrehten
Videoszenen fördert täglich
neue Highlights zutage.
Wir sind angenehm überrascht von der technischen
Qualität und der Vielseitigkeit der Reiseszenen, die wir unterwegs
ja fast nie kontrollieren konnten.
Einige isolierte Szenen aus unserem Weltreisevideo sind ab jetzt im
Kapitel Video abrufbar.
Während DSL- Tino einen abenteuerlichen Urlaub in Bolivien verbringt,
bügeln wir in seiner Wohnung breitbandig alte Fehler der Homepagestruktur
aus und verschieben etliche Kapitel in neu erstellte Ordner.
Das verläuft
natürlich nicht ganz ohne Komplikationen, wie Du im Kapitel Homepagebau nachvollziehen
kannst.
Solltest Du auf gebrochene Links stoßen, bitten wir jedenfalls
herzlich um Benachrichtigung!
Jetzt beginnt die heisse Phase der Reisevorbereitung.
Wir schmieden Pläne für unsere Weiterreise
nach Nord- Mittel- und Südamerika - im  und
auf der nächsten Seite -> Vorbereitung auf die Amerikas ...
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